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Siddharta Gautama Shakyamuni Buddha

Shakyamuni aus Giesharz

Der historische Buddha

Buddha Shakyamuni, der um das Jahr 563 vor unserer Zeitrechnung geboren wurde, nimmt in den tibetischen Mythen eine zentrale Stellung ein. Er war der Sohn des Shakya Königs Suddhodana, dessen Königreich am Fuße des Himalaya im heutigen Nepal lag.

Der Legende nach hatte Maya, die Gattin des Königs, eines Nachts einen eigenartigen Traum, der sie so aufwühlte, daß sie beschloss, ihn ihrem Gatten zu erzählen: "Ein weißer Elephant stieg vom Gebirge herab, trat in mein Zimmer und verbeugte sich vor mir. Im Rüssel trug er eine Lotosblüte. Der Gesang eines Vogels weckte mich aus dem Schlaf und eine sonderbare innere Unruhe ergriff mich! Während ich dies erzähle, ist meine Seele überwältigt von Gefühlen." Sie fügte hinzu, daß sie das Gefühl habe, bald Mutter zu werden.

Der König beauftragte seine vierundsechzig weisen Brahmanen und Astrologen mit der Deutung diesen Traumes. Alle kamen zu dem Schluß, daß die Königin ein Kind gebären würde, das die zweiunddreißig Merkmale einer großen Persönlichkeit trage. Das Kind werde später entweder ein Weltenherrscher oder ein großer spiritueller Meister.
Als Maya nach neun Monaten die nahende Geburt spürte, verließ sie der Tradition entsprechend den Königspalast und kehrte heim zu ihrer Familie. In einer Vollmondnacht im Mai erblickte die Königin im Garten von Lumbini einen wunderbaren und kostbaren Baum, dessen Äste sich unter dem Gewicht ihrer Blütenpracht beugten. Sie hob den Arm und ergriff einen der Äste, verharrte für einen Moment und gebar ohne Schmerzen einen Sohn, der den Namen Siddharta erhielt. Sein zweiter Name Gautama war der Name des Adelsstammes, dem seine Familie angehörte.
Maya verstarb sieben Tage nach der Geburt, und Siddharta wurde von Prajapati, der zweiten Ehefrau des Königs, erzogen. Siddharta war ein intelligentes und mitfühlendes Kind, das die Meditation den üblichen Spielen der Kinder vorzog. Er verbrachte seine ersten Lebensjahre im weiblichen Umfeld seiner Tante. Mit seinem siebten Lebensjahr wurde er, wie es der Tradition adliger Familien entsprach, von den Frauen getrennt und für seine weitere Erziehung der Obhut von Hauslehrern übergeben. Er lernte mit ungewöhnlicher Leichtigkeit.
Trotz seines glücklichen Lebens verspürte der junge Prinz eine gewisse Schwermut, die ihn niemals verließ. Das beunruhigte den König und er beschloß, seinen Sohn zu verheiraten. So heiratete Shakyamuni mit sechzehn Jahren die junge Prinzessin Yasodhara. Sie bekamen einen Sohn, den sie Rahula nannten.
Siddhartas Vater wünschte sich seinen Sohn als König und nicht als spirituellen Meister. Nachdem er erfahren hatte, daß Siddharta der Welt entsagen würde, falls er eine alte Person, einen Kranken, einen Leichnam und einen Mönch sähe, hielt er ihn in luxuriöser Abgeschiedenheit gefangen, damit sein Sohn keine Kenntnis über die Existenz von Leiden und Tod erhalte.

Bei einem Ausflug sah Siddharta, trotz der Anordnung des Königs, die Stadt zu schmücken und alles Traurige vor den Augen des Sohnes zu verbergen, einen Mann, der nicht wie allen anderen Freude zeigte. Sein Wagenlenker erklärte ihm, daß dieser Mann unter dem Alter leide und keine Kraft und Energie mehr habe. Siddharta, tief betroffen fragte den Wagenlenker, ob dieses Schicksal alle Menschen ereilen würde und bekam die entsprechende Antwort darauf. Während eines zweiten Ausflugs sah Gautama einen Kranken und während eines dritten Ausflug einen Leichnam. Er verstand, daß niemand vor Alter, Krankheit und Tod fliehen konnte.Nachdenklich geworden, zog er sich auf das Land zurück und traf dort eines Tages einen in einer langen safranfarbenen Robe gegleideten Wandermönch mit einem strahlenden Ausdruck in seinem Gesicht. Dieser Mönch erklärte ihm, er habe sich, erschrocken über die Leiden des menschlichen Lebens, in den Wald zurückgezogen und suche dort durch Entsagung der Eitelkeiten der Welt das Glück.

Shakyamuni Waxlost
Der junge Prinz entschloß sich, den Palast zu verlassen und teilte seinem Vater seine Absicht mit. Dieser verweigerte ihm die Erlaubnis und ließ die Wachen um Shakyamuni verstärken. Im Alter von neunundzwanzig Jahren gelang Siddharta Gautama Shakyamuni die Flucht.
Er folgte den Lehren verschiedener Meister, die ihn aber nur in Zustände unbewußter Ekstase führten. Danach versuchte Gautama, durch extreme asketische Übungen alles Verlangen zu unterdrücken, bis er nach sechs Jahren erkannte, daß auch dieser Weg nicht die Lösung war. Er gab das Asketenleben auf, verließ seine Gefährten und nahm nach langer Fastenzeit wieder Nahrung zu sich. Mit dem Entschluß, sich bis zum Erlangen der Erleuchtung nicht mehr zu bewegen, setzte er sich in Bodhgaya unter einen Baum und beobachtete versunken in tiefe Meditation seinen Geist. Nachdem er schließlich alle Geistesschleier beseitigt und Erleuchtung erlangt hatte, zögerte er zuerst, seine Erfahrung weiter zu geben, lehrte dann aber für den Rest seines Lebens. Im Alter von vierundachzig Jahren starb er.

Die Lebensgeschichte des historischen Buddha wird viel diskutiert. Wurde er von seinen Schülern als Mensch angesehen und der Buddhismus als eine rationale Religion ohne Rituale betrachtet, die allein auf der Praxis der Meditation gründet? Oder ist eine solche Interpretation, die Götterbilder und Heilige für spätere Erfindungen hält, falsch?
Tatsächlich belegen moderne Forschungen, daß der Reliquienkult bereits zur Anfangzeit des Buddhismus existierte. Man muß also anerkennen, daß Buddha gleichzeitig als menschliches und göttliches Wesen verstanden wurde. Sieht man nur einen dieser Aspekte, so begreift man die ganze Dimension seiner Existenz nicht. Der Mahayana-Buddhismus, der sich schrittweis zwischen 150 und 100 nach Christus entwickelte, hat beide Aspekte auf höchst subtile Weise miteinander verbunden.

Shakyamuni, der Buddha, Mandala

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