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Avalokiteshvara | |
Avalokiteshvara, vergoldete Statue, Waxlost-Verfahren |
Avalokiteshvara wird im Tibet Chenrezig genannt, in Japan ist er als Kwannon bekannt und in China ist er zu der weiblichen Göttin Kuan-yin transformiert. Als Inbegriff des "Mitgefühls" und der "Uneigennützigen Liebe" ist Avalokiteshvara der beliebteste Bodhisattva im Asien überhaupt, meßbar an den überaus zahlreichen Tempeln, die ihm zu Ehren errichtet wurden. "Ein jeder Mensch, der sich von Liebe und Mitgefühl motiviert, ernsthaft für ein anderes Lebewesen einsetzt und dabei keine eigennützigen Ziele verfolgt, lebt die Bewußtseinskraft des Avalokiteshvara. |
Zu Anfang war Avilokiteshvara eine Verkörperung des Mitgefühls des Buddha
Amitabha oder eine Inkarnation desselben Buddhas auf Erden, später wurde
Avalokiteshvara zu einer eigenständigen Gottheit, der in seiner
vielköpfigen Form unter anderen auch die indischen Götter Shiva und Vishnu assimilierte.
Dargestellt als vierarmiger Bodhisattva trägt Avalokiteshvara eine Krone
und königliche Gewänder. Über seinem Kopf thront Buddha Amitabha als
Quelle der Inspiration seiner Aktivitäten. Die Körperfarbe des Avalokiteshvara ist weiß
und in in den meisten Darstellungen hat er vier Arme. In dieser
Darstellung hält er in der linken Hand als Zeichen der reinen Schönheit
des Mitgefühls ein Lotosblüte. In der rechten Hand hält er eine Gebetskette.
In vielen Darstellungen hält Avalokiteshvara zwischen den beiden vorderen Händen
ein wunscherfüllendes Juwel. | |
Avalokiteshvara erfüllt rechtschaffend motivierte Wünsche
Das wunscherfüllende Juwel (cintamani) symbolisiert Avalokiteshvaras
Willen, alle rechtschaffende Wünsche zu erfüllen. Der Bodhisattva des Mitgefühls wird überall, aber insbesondere im Tibet angerufen, da er dort als spirituelles Oberhaupt des Landes und fast schon als dessen Schöpfer angesehen wird. In einer Zeit, in der die Tibeter für ihre unzähmbare Wildheit berüchtigt waren, legte Avalokiteshvara das Gelübde ab, dem Land des Schnees Rettung zu bringen, und äußerte den Wunsch, daß dieses dunkle und barbarische Land strahlend wie eine Insel erfüllt von Edelsteinen werden möge. Avalokiteshvara setzt sich aus avalokita und entweder ishvara oder svara zusammen und wird deshalb in der Literatur einmal als "der Herr, der herabblickt" und ein andermal mit "der, der alles hört" übersetzt. |
9-köpfiger und tausendarmiger Avalokiteshvara |
OM Mani Padme Hum, das Mantra des AvalokiteshvaraAvalokiteshvaras Mantra "Om Mani Padme Hum" wird zu allen Gelegenheiten rezitiert und ist in unzählige Steine und Berge graviert. Der Dalai Lama, das geistige Oberhaupt der Tibeter, gilt als Inkarnation von Avalokiteshvara, und der Potala-Palast in Lhasa als Replik seines kosmischen Palastes. |
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